Wie kommt die Wärme in mein Haus?

Von der Nahwärmehauptleitung, die auf öffentlichen Grund (Straße, Gehweg, etc.) verlegt wird, erfolgt ein Abzweig zum jeweils zu versorgendem Gebäude. Dazu wird in der Regel ein schmaler Rohrgraben mit einer Tiefe von ca. 1 Meter ausgehoben. Darin wird ein so genanntes „Doppelrohr“, in dem Vor- und Rücklauf integriert sind, verlegt. Inklusive der Wärmedämmung hat das Doppelrohr einen Durchmesser von 100 bis 200 mm, je nach Ihrem Leistungsbedarf. 

Durch eine Kernbohrung, welche mittels einer Dichtung wieder sicher gegen das Eindringen von Feuchtigkeit verschlossen wird, erfolgt die Verlegung der Hausanschlussleitung in das Gebäude.

 

 Wo ist die Schnittstelle zwischen dem Nahwärmenetz und meiner Heizung?

Die Schnittstelle zwischen Nahwärmenetz und ihrer Heizung bildet die Hausüber- gabetechnik. Unteranderem umfasst diese die Steuerung der Sekundärseite und ist mit einem geeichten Wärmemengenzähler ausgestattet, der die benötigte Wärmemenge in kWh (Kilowattstunden) erfasst. Darüber erfolgt schließlich die Abrechnung.

 

 Wer ist für die Wartung und Instandhaltung der Hausübergabestation zuständig?

Die Übergabetechnik bleibt Eigentum des Wärmelieferanten, der dann auch für die Wartung und Instandhaltung inkl. Aller Anbauteile (Wärmetauscher, Steuerung, etc.) zuständig ist. Somit entstehen für Sie keine Wartungs- und Instandhaltungskosten für Ihre Heizung.

 

 Wie viel Platz benötigt die Hausübergabetechnik?

Der Platzbedarf der Hausübergabetechnik steht im direkten Zusammenhang mit Ihrem Leistungsbedarf und der bisher vorhandenen Heiztechnik (Ist schon ein Pufferspeicher vorhanden? Welche Größe hat dieser? etc.)

Bei einem Ein- oder Mehrfamilienhaus sind jedoch nicht mehr als 1-2 m² Fläche für die Hausübergabetechnik erforderlich.

 

 Was ist unter einer kWh (Kilowattstunde) zu verstehen?

Grundsätzlich gilt: 1 Liter Heizöl enthält ca. 10 kWh Wärme. Bei Ölheizungen kommt allerdings nicht die verbrannte Wärmeenergie als Nutzwärme in den Wohnräumen an. Dies liegt an den Abgas- und Abstrahlungsverlusten, welche – je nach Alter der Anlage – zwischen 20 bis 30 % liegen können.

D.h. konkret: Wer beispielsweise bislang 1.000 l Heizöl verbraucht hat (=10.000 kWh) wird zukünftig nur noch 7.000 – 8.000 kWh Wärme benötigen und auch nur dafür bezahlen. Diese wird mit dem geeichten Wärmemengenzähler erfasst.

Was kostet der Anschluss an das Nahwärmenetz?

Bei Anschluss an ein Nahwärmenetz ist wegen der damit im Zusammenhang stehenden Kosten in der Regel eine Anschlussgebühr fällig. Diese setzt sich meist aus einer gestaffelten Anschlussgebühr, welche sich nach der benötigten Leistung richtet, und einem pauschalisierten Baukostenzuschuss zusammen.

Eine Aussage über die tatsächliche Höhe dieser Kosten kann erst nach Prüfung der Wirtschaftlichkeit erfolgen. Ein Großteil der Kosten wird jedoch durch staatliche Förderungen abgedeckt.

 

⮚ Gehen Sie bzgl. der Beantwortung des Fragebogens und Ihrer Anschlussbereitschaft davon aus, dass die Anschlusskosten nicht höher liegen werden als die Kosten für die Anschaffung einer eigenen neuen Heizungsanlage.

 

 Wie viel kostet die Nahwärme?

Die Nahwärmekosten setzen sich in der Regel aus dem Arbeitspreis (in ct/kWh) sowie der Zählergebühr (Pauschale) zusammen. Eine Aussage über die tatsächliche Höhe dieser Kosten kann erst nach Prüfung der Wirtschaftlichkeit erfolgen.

 

⮚ Gehen Sie bzgl. der Beantwortung des Fragebogens und Ihrer Anschlussbereitschaft davon aus, dass die Verbrauchskosten nicht höher liegen werden als die typischen Kosten einer konventionellen einzelnen Heizungsanlage.

 

Was wird aus meiner alten Heizung?

Ihre alte Heizung benötigen Sie nicht mehr. Sie dürfen diese auch nicht parallel zum

Nahwärmenetzanschluss betreiben. Der Abbau und die Entsorgung sowie weitere sog. Umfeldmaßnahmen werden durch die einschlägigen Förderprogramme ebenfalls gefördert.

 

 Wie viele Gebäude müssen angeschlossen sein, damit eine Nahwärmeversorgung ökonomisch tragfähig ist?

Mit einer einfachen Zahl lässt sich diese Frage nicht beantworten.

Eine Nahwärmeversorgung lässt sich jedoch durch drei Parameter charakterisieren:

  • Wärmeleistung
  • Wärmeabsatz
  • Trassenlänge

Der Quotient aus Wärmeabsatz (kWh) und Trassenlänge (m) pro Jahr (a) ergibt die Wärmebelegungsdichte (kWh/m*a). Um die staatlichen Fördermöglichkeiten nutzen zu können, ist eine Wärmebelegungsdichte von mindestens 500 kWh/m*a erforderlich.

Und: Je kleiner der Quotient aus Wärmeleistung und Wärmeabsatz, umso wirtschaftlicher wird das Vorhaben.

Wo kommt die Wärme eigentlich her? 

Die passende Energiequelle wird bei solch einem Vorhaben anhand der örtlichen Gegebenheiten, vorhanden Ressourcen etc. eruiert. Bei manchen Projekten wird anfallende Abwärme eingebunden, bei anderen Projekten kommen BHKW zum Einsatz. In Gräfensteinberg muss noch das passende Energieerzeugungskonzept gefunden werden. Die Erzeugung mittels Hackschnitzel aus den regionalen oder sogar kommunalen Wäldern könnte eine interessante Option sein.

Kann ein Kachel- oder Kaminofen weiterhin genutzt werden?

Falls Sie bisher schon einen Kachel- oder Kaminofen betreiben, der mit Holz beschickt wird, können Sie diesen selbstverständlich auch weiterhin benutzen. Gleiches gilt für solarthermische Anlagen, falls Sie eine solche schon nutzen sollten.